Gasesse selber bauen Tipps und Tricks.
Für alle, die sich Ihre eigene Gasesse bauen möchten fasse ich hier einige Tipps zusammen.
Es kann sein, das ich den einen oder anderen Tip schon mal in einem Beitrag zum Gasesse selber bauen geschrieben habe.
Hier kommt nochmal eine Zusammenfassung.
1) Gasflasche mit Wasser befüllen
2) Bauteile vor dem Schweißen komplett zusammenstellen
3) Das fertig geschweißte Gehäuse deiner Gasesse
4) Isolieren und ausmörteln der Gasesse
Gasflasche mit Wasser befüllen
Gleich zu Anfang ein ganz wichtiger Hinweis 🙂
Tragt mindestens immer eine Schutzbrille, oder besser noch einen Gesichtsschild.
Bevor du eine Gasflasche öffnest, fülle durch die Öffnung die entsteht wenn du das Ventil abschraubst Wasser ein.
Am besten ist es natürlich die Flasche ganz zu füllen.
Aber ehrlich gesagt, das mache ich auch nicht, sondern fülle gefühlt ein paar Liter ein und schüttele die Flasche gut. Damit bin ich fast auf der sicheren Seite.
Dummerweise könnte ein Funke das Restgas in der Flsche enzünden wenn die Flasche nicht komplett gefüllt ist.
Das Ergebniss siehst du auf dem Bild oben. (zugegeben, ich habe zu Demonstrationszwecken ein bisserl mit dem Feuerzeug nachgeholfen 😉 . Aber passieren könnte es.)
Ohne Gesichtsschild kann da schon einiges schiefgehen.
Deshalb entweder die Gasflasche komplett mit Wasser füllen, oder einen Gesichtsschild tragen.
Oder beides. Das ist nun deine Entscheidung.
Gasesse selber bauen
Bauteile vor dem Schweißen komplett zusammenstellen
Bevor es ans Schweißen des Gehäuses geht, stelle alle benötigten Bauteile zusammen wie rechts auf dem Bild zu sehen
und mache dir einen (gedanklichen) Plan vom Zusammenbau.
Es ist ärgerlich, wenn du während des Schweißens feststellen must, daß irgend ein Teil fehlt und du nicht weiterkommst.
Markiere dir die Positionen für die Öffnungen der Brenneraufnahme und des Temperaturfühlers.
Eine falsche Positionierung zueinander kann dazu führen, das du die Temperatur in der Esse nicht an der gewünschten Stelle messen kannst.
Das Temperaturmessgerät GTH 1150/GTH 1170 welches ich noch verwende, wird wohl nicht mehr produziert.
Es ist kaum noch zu bekommen musste ich feststellen.
Als Nachfolgemodell kommt auf Anfrage bei Greisinger das G1200 in Frage.
Es passt auch zusammen mit dem Fühler GTF1200/300
Ich finde Messgeräte mit einem Fühler sehr praktisch. Damit kann ich Temperaruren in der Gasesse, im Härteöl, Im Härteofen oder Brennofen usw. kontrollieren und Messen.
Faustregel.
Die Aufnahme für den Fühler ragt in etwa soweit in das Gehäuse hinein, wie die Innenwandung (Keramikfasermatte und Feuerbeton) dick ist.
Bei meinen Gasessen sind das ca. 6 cm
Das Aufnahmerohr für den Brenner ragt ca. halb soweit in das Gehäuse rein wie die Innenwandung dick ist.
Bei mir also ca. 3cm.
Die restlichen 3 cm nutze ich zum Ausformen des Flares (konische Aufweitung zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit)
Damit verhinderst du Flammabrisse und eine stotternde Flamme
Gasesse selber bauen
Das fertig geschweißte Gehäuse deiner Gasesse
Wenn du das Gehäuse fertig zusammengeschweißt hast, nimm dir ein paar Minuten und betrachte es in aller Ruhe.
Hast du an alles gedacht, sitzt alles am richtigen Platz.
Sind alle Schweißnähte ok.
Es wäre ärgerlich, wenn du z.b. die Aufnahme für den Fühler vergessen hast, oder der Winkel stimmt nicht usw.
Ist mir alles schon mal passiert.
Deshalb, las dir Zeit und mach' langsam.
Dann bist du auch schnell fertig.....
Gasesse selber bauen
Isolieren und ausmörteln der Gasesse
Die Keramikfasermatte schneide ich in passende Segmente zu bevor ich sie in das Gehäuse einpasse.
Das Funktioniert recht gut. Die Keramikfasermatte in einem Stück ringsum einzupassen geht natürlich auch. Es ist aber um einiges umständlicher und mühsamer.
Da ich immer zwei Lagen einbaue und die Stöße der einzelnen Lagen sich überlappen, ist es kein Problem die Isolierung in Segmenten einzubauen.
Falls eventuell mal ein Spalt zwischen den einzelnen Segmenten entsteht kannst du diesen ganze einach mit einem kleinen Abschnitt der Matte ausstopfen.
So sollte es dann aussehen wenn die Isolierung in das Gehäuse eingefügt wurde.
Oben links kannst du die Öffnung des Brenner Aufnahmerohres sehen.
Links darunter lässt sich eine Stoßfuge der Isolierung erkennen. Wie du siehst sind die Einzelteile passgenau und ohne Spalt zusammengefügt.
Feuerfest Beton verarbeiten
Links ein Bild eines fertigen Gasessen Gehäuses, der Karamikfasermatte und dem Feuerfest Beton, der nach dem Einbau der K-Matten aufgebracht wird.
Der Feuerbeton dient als Wärmespeichermedium und schützt gleichzeitig die Isolierung aus Keramikfaser vor Bechädigung.
Tipp:
Mische immer nur soviel Beton an wie du in ca. 5-10 Minuten verbauen kannst.
Bei 10 Kg sind das ca. 3 "Portionen". Wenn du mehr auf einmal anmischst, musst du entsprechend schnell arbeiten bevor der Beton beginnt abzubinden.
Hier findest du eine Anleitung zur Verarbeitung des Feuerbetons:
Klicke dazu auf den Reiter Eigene Karteikarte
Die Gasesse trockenbrennen
Nachdem ich die Esse ausgemörtelt habe, lasse ich den Beton einen Tag oder 2 Tage trocknen.
Danach kommt sie in den Brennofen und wird langsam bis auf etwa 550°C hochgeheizt.
Durch die gleichmäßige Erwärmung kommt es nicht zu Sapnnungsrissten.
Das gebundene Wasser kann entweichen.
.
Danach ist die Esse trocken und betriebsbereit.
Das erste Anfeuern solllte dennoch mit kleiner Flamme erfolgen.
Wenn kein Brennofen zur Verfügung steht, geht es auch "manuell" wie hier beschrieben:
Die Gasesse im Betrieb. Das erste Anfeuern!
Jetzt ist die Gasesse trocken und das Gehäuse ist lackiert.
Links kannst du denn ersten Brenn-Test sehen.
Den Temperaturfühler habe ich eingeschoben zum messen der Temperatur
Die fertige Gasesse
Rechts auf dem Bild ist die Esse endlich fertig
und kann in Betrieb genommen werden.
die U-Schienen um die hintere Öffnung zu verschließen sind angeschweißt.
Links ist das Brennerset zu sehen mit dem die Gasesse betrieben wird.
Mit dem Brenner kommt die Esse locker auf weit über 1300°C.
Bei einem Druck von ca. 0,2 bar kommt sie schon auf über 1100°C
Hier siehst du die problemlos erreichbaren Temperaturen in der Gasesse.
Zum Damast Schmieden ist das mehr als ausreichend.
Ne-Metalle (Bronze, Messing, Kupferr etc. schmelzen geht ebenfalls ohne Probleme. Hier werden nur Temperatueren von etwas über 1000°C benötigt.
In der Gasesse sind auch noch höhere Temperaturen erreichbar.
Das Messgerät kann eine höhere Temperatur aber nicht mehr anzeigen.
Eine kurze Anmerkung zum Messgerät.
Das GTH 1150, bzw. GTH 1170 läuft wohl aus.
Es ist im Handel fast nicht mehr zu bekommen.
Nach einer Info von Fa. Greisinger kann als Nachfolgemodell das G1200 benutzt werden.
Dieses funktioniert ebenfalls gut mit dem Fühler GTF 1200/300
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